JOACHIM GAUCK – DER LETZTE DEUTSCHE BUNDESPRÄSIDENT
Warum man jetzt erst recht etwas gegen Gauck sagen sollte.
Oder:
Immerhin – Deutschland wird christlich-lutherisch beerdigt.
http://images.zeit.de/politik/deutschland/2012-02/gauck-bundespraesident-portraet-2/gauck-bundespraesident-portraet-2-540x304.jpg
Eine Polemik
Das nenne ich mal mit Getöse untergehen. Irgendwann Ende ausgehendes 19. Jahrhundert ging der Lotse von Bord. Heute haben wir den seltenen Fall, dass einer als Lotse für ein Deutschland bestellt wird, das längst navigationsunfähig zum Abwracken freigegeben wurde.
Was für ein Schauspiel, ein Komödienstadl: Da wird mit viel Trara die Brücke heruntergelassen, die Menge jubelt, als ginge es auf Jungfernfahrt, die Kapelle spielt auf, der Lotse steht in vollem Ornat auf der Brücke, pfeift aufmunternd „La Paloma“ hinunter in den Maschinenraum obwohl er genau weiß, das die unverwüstlichen Dieselmotoren längst in alle Einzelteile zerlegt und in vorauseilendem Gehorsam als Reparationsleistung in alle Herrenländer verschifft wurden.
Ja, doch. Jetzt hör ich wieder alle empört tönen: „Nun hör schon auf mit dem ständigen madig machen und gib dem Mann eine Chance!“ Sorry, aber mir kommt das vor, wie eine Polonäse auf dem Friedhof, während der Sarg gerade in die Grube herabgelassen wird.
„Totgesagte leben länger!“ - lautet der Ruf, den man jahrelang hörte, wenn es darum ging, den Fraktionen der „Fuck you germany!“-Jünger etwas entgegenzusetzen. Aber wer glaubt heute noch ernsthaft, an eine nationale Lösung für die Zukunft einer Bundesrepublik Deutschland? „Nationalstaat“, „Nationalstaatlichkeit“, „Deutsches Volk“- das klingt doch für die Allermeisten schon dermaßen nach Nazi-Schmuddel-Porno, dass solche Begrifflichkeiten quasi aus dem politischen Alltag verschwunden sind.
Das Erstaunliche allerdings und die eigentliche Feigheit in Personalunion: Die Roths, Ödzdemirs, Gabriels und auch Kauders dieses Landes trauen sich noch nicht laut „Fuck you germany!“ zu auszurufen. Nicht einmal zu flüstern. Lediglich ihr Handeln dokumentiert den induzierten Selbsthass.
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Nun allerdings kommt mit Gauck Bewegung in die Bewegung. Und auf einmal hat diese Deutschland-Beerdigungsgesellschaft einen flotten Einfall: Man will mit Gauck die trostlose Hinrichtungsstätte des Nationalen – ein tottrauriger Platz – wie einen Kreissaal aussehen lassen. An der Saugglocke: der „Wir sind das Volk!“-DDR-Pfarrer, der so schön laut singen kann, das man die Totenglocken gar nicht mehr hört. Selbst im regierungseigenen Bestattungsunternehmen holen jetzt die Selbstbesoffenen nationale Nabelklemmen aus der deutschgrindigen Hosentasche. Halleluja! Joachim Gauck wird Speerspitze eines „Fuck you Germany!“ Und er souffliert den letzten Gang mit dem Westernhagen-Soundtrack des Mauerfalls von 1989: „Freiheit!“
Ja doch: Wulff war der um Längen geeignetere Bundespräsident. Geeigneter für ein Neues Deutschland. Warum? Causa Wulff war außergewöhnliche und einmalige Chance, endlich das Ende aller Illusionen zu proklamieren und den Ernstfall für Deutschland auszurufen. Ein Notfallprogramm wäre angefahren worden, das einen radikalen Neuanfang ermöglicht hätte.
http://www.oldies-but-goldies.at/shop/labels/warner_bros/westernhagen_72534.jpg
Nun ist alles Nichts. Gauck ist die Beschleunigung des Niedergangs. Das x-te Provisorium, der vom Rotkäpchensekt beschwippste Katastrophenbeschwichtiger verschiebt salbungsvoll wieder und wieder die Not-OP, obwohl das Herzversagen unmittelbar bevorsteht. Noch einmal darf einer an den Patienten herantreten, vollmundige Versprechen machen – „Gesundheit!“ sagen, als hätte nur einer geniest und es dann bei der Willensbekundung belassen, während der Patient röchelnd ins Gras beißt. Goodbye Deutschland!
Was uns seit der jubelbesoffenen Wahl dieses pathetisch-ostdeutschen Hysterikers um die Ohren blässt, klingt wie irgendeine erbarmungswürdige Cover-Version, wie ein 20 Jahre zu spät intonierter gruseliger Nachhall der Westernhagen-Schmonzette.
Abe was wäre nun nach Wulffs Abgang die Lösung gewesen? Worin lag die einzigartige Chance dieser grandiosen Demontage des Amtes? Im Leerstand! Im Nichts! In der totalen Verweigerung einer Neubesetzung. Der mahnende leere Stuhl. Das Novum. Aber wie immer: Nichts kann sich nicht zur Wahl stellen. So wurde eine großartige Chance vertan, Deutschland völlig neu zu definieren. Was wäre denn noch wirkungsvoller gewesen, als den Posten so lange vakant zu halten, wie es eben braucht? Also nicht Bonn, sondern Berlin? Der leere Stuhl als Symbol für ein Provisorium?
Ja, der bessere Gauck wäre eben „kein Gauck!“ gewesen. Also den Posten verwaist lassen und neue Kriterien entwickeln. Nicht für eine geeignetere Person, sondern für das Amt, für Deutschland!
Was ist eigentlich noch verdächtiger, als dieser Gauck-Einheitsparteienjubel? Es kann doch nicht sein, das es einfach nur um eine neu geglättete Bundespräsidenten-Oberfläche ging. Um dieses unsägliche gaucksche Verbalopium, um diese Worthülsen aus dem Munde eines Mannes, der doch schon jetzt an seiner eigenen „Großartigkeit“ tränenzuersticken droht. Wie viel offensichtlicher muss ein Gesicht noch zu uns sprechen?
Was Deutschland heute dringender denn je braucht, ist den Zerstörer. Den Polit-Deserteur. Den Desillusionisten. Einen, dem die Zukunft Deutschlands, die Zukunft des deutschen Volkes so sehr am Herzen liegt, dass er sie dem Amt gemäß gegen jeden Applaus, gegen jeden Mainstream, gegen jede grün-dusselig romantisierende Europa-Deutschlandpolitik und gegen jedes „Fuck You Germany!“ gnadenlos verteidigt. Ohne Wenn und Aber. Und noch mehr ohne blödpastoralen „Freiheit!“-Unterton.
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Wenn also dieses Amt überhaupt noch einen Sinn machen sollte, dann doch als leerstehendes Mahnmal. Woher soll dieser freiheitsbetrunkene Ostevangele auch den alttestamentarischen Zorn hernehmen, der nötig wäre, die ultimative Sinn-Frage zu stellen?
Deutschland oder nicht Deutschland. Und dann keine Träne mehr vergießen. Es ist doch ganz einfach. Wollen wir noch sein oder ist schon alles egal? Alles verloren und wir melden uns endgültig aus der Geschichte ab. Also: Nicht sein?
Nein, Gauck ist nicht gut für Deutschland. Gauck setzt seinen Nachwendebegriff von „Freiheit“ über Volk und Nation. „Freiheit!“ als Wert, der alle anderen Werte entwertet. Ein Überwert. Also in letzter Instanz ein Wertevernichter.
Gauck hat seine „Freiheit!“ in Deutschland in einer Zeit kennen und schätzen gelernt, als das Schiff schon schwer Schlagseite hatte. Eine „Freiheit!“ aus dem Niemandsland. Die freie Kirchenmusikwahl der Kapelle auf der Titanic. Eine anarchistische „Freiheit!“, wie sie auf jedem untergehenden Schiff herrscht, dessen gesamte Besatzung mental längst in den Rettungsbooten sitzt. Rettungsboote gesponsort vom Steuerzahler und der Deutschen Bank.
Also Joachim Gauck: „Volle Fahrt zurück!“
Oder:
Immerhin – Deutschland wird christlich-lutherisch beerdigt.
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Eine Polemik
Das nenne ich mal mit Getöse untergehen. Irgendwann Ende ausgehendes 19. Jahrhundert ging der Lotse von Bord. Heute haben wir den seltenen Fall, dass einer als Lotse für ein Deutschland bestellt wird, das längst navigationsunfähig zum Abwracken freigegeben wurde.
Was für ein Schauspiel, ein Komödienstadl: Da wird mit viel Trara die Brücke heruntergelassen, die Menge jubelt, als ginge es auf Jungfernfahrt, die Kapelle spielt auf, der Lotse steht in vollem Ornat auf der Brücke, pfeift aufmunternd „La Paloma“ hinunter in den Maschinenraum obwohl er genau weiß, das die unverwüstlichen Dieselmotoren längst in alle Einzelteile zerlegt und in vorauseilendem Gehorsam als Reparationsleistung in alle Herrenländer verschifft wurden.
Ja, doch. Jetzt hör ich wieder alle empört tönen: „Nun hör schon auf mit dem ständigen madig machen und gib dem Mann eine Chance!“ Sorry, aber mir kommt das vor, wie eine Polonäse auf dem Friedhof, während der Sarg gerade in die Grube herabgelassen wird.
„Totgesagte leben länger!“ - lautet der Ruf, den man jahrelang hörte, wenn es darum ging, den Fraktionen der „Fuck you germany!“-Jünger etwas entgegenzusetzen. Aber wer glaubt heute noch ernsthaft, an eine nationale Lösung für die Zukunft einer Bundesrepublik Deutschland? „Nationalstaat“, „Nationalstaatlichkeit“, „Deutsches Volk“- das klingt doch für die Allermeisten schon dermaßen nach Nazi-Schmuddel-Porno, dass solche Begrifflichkeiten quasi aus dem politischen Alltag verschwunden sind.
Das Erstaunliche allerdings und die eigentliche Feigheit in Personalunion: Die Roths, Ödzdemirs, Gabriels und auch Kauders dieses Landes trauen sich noch nicht laut „Fuck you germany!“ zu auszurufen. Nicht einmal zu flüstern. Lediglich ihr Handeln dokumentiert den induzierten Selbsthass.
http://farm5.staticflickr.com/4016/4445348314_15028e4751_z.jpg
Nun allerdings kommt mit Gauck Bewegung in die Bewegung. Und auf einmal hat diese Deutschland-Beerdigungsgesellschaft einen flotten Einfall: Man will mit Gauck die trostlose Hinrichtungsstätte des Nationalen – ein tottrauriger Platz – wie einen Kreissaal aussehen lassen. An der Saugglocke: der „Wir sind das Volk!“-DDR-Pfarrer, der so schön laut singen kann, das man die Totenglocken gar nicht mehr hört. Selbst im regierungseigenen Bestattungsunternehmen holen jetzt die Selbstbesoffenen nationale Nabelklemmen aus der deutschgrindigen Hosentasche. Halleluja! Joachim Gauck wird Speerspitze eines „Fuck you Germany!“ Und er souffliert den letzten Gang mit dem Westernhagen-Soundtrack des Mauerfalls von 1989: „Freiheit!“
Ja doch: Wulff war der um Längen geeignetere Bundespräsident. Geeigneter für ein Neues Deutschland. Warum? Causa Wulff war außergewöhnliche und einmalige Chance, endlich das Ende aller Illusionen zu proklamieren und den Ernstfall für Deutschland auszurufen. Ein Notfallprogramm wäre angefahren worden, das einen radikalen Neuanfang ermöglicht hätte.
http://www.oldies-but-goldies.at/shop/labels/warner_bros/westernhagen_72534.jpg
Nun ist alles Nichts. Gauck ist die Beschleunigung des Niedergangs. Das x-te Provisorium, der vom Rotkäpchensekt beschwippste Katastrophenbeschwichtiger verschiebt salbungsvoll wieder und wieder die Not-OP, obwohl das Herzversagen unmittelbar bevorsteht. Noch einmal darf einer an den Patienten herantreten, vollmundige Versprechen machen – „Gesundheit!“ sagen, als hätte nur einer geniest und es dann bei der Willensbekundung belassen, während der Patient röchelnd ins Gras beißt. Goodbye Deutschland!
Was uns seit der jubelbesoffenen Wahl dieses pathetisch-ostdeutschen Hysterikers um die Ohren blässt, klingt wie irgendeine erbarmungswürdige Cover-Version, wie ein 20 Jahre zu spät intonierter gruseliger Nachhall der Westernhagen-Schmonzette.
Abe was wäre nun nach Wulffs Abgang die Lösung gewesen? Worin lag die einzigartige Chance dieser grandiosen Demontage des Amtes? Im Leerstand! Im Nichts! In der totalen Verweigerung einer Neubesetzung. Der mahnende leere Stuhl. Das Novum. Aber wie immer: Nichts kann sich nicht zur Wahl stellen. So wurde eine großartige Chance vertan, Deutschland völlig neu zu definieren. Was wäre denn noch wirkungsvoller gewesen, als den Posten so lange vakant zu halten, wie es eben braucht? Also nicht Bonn, sondern Berlin? Der leere Stuhl als Symbol für ein Provisorium?
Ja, der bessere Gauck wäre eben „kein Gauck!“ gewesen. Also den Posten verwaist lassen und neue Kriterien entwickeln. Nicht für eine geeignetere Person, sondern für das Amt, für Deutschland!
Was ist eigentlich noch verdächtiger, als dieser Gauck-Einheitsparteienjubel? Es kann doch nicht sein, das es einfach nur um eine neu geglättete Bundespräsidenten-Oberfläche ging. Um dieses unsägliche gaucksche Verbalopium, um diese Worthülsen aus dem Munde eines Mannes, der doch schon jetzt an seiner eigenen „Großartigkeit“ tränenzuersticken droht. Wie viel offensichtlicher muss ein Gesicht noch zu uns sprechen?
Was Deutschland heute dringender denn je braucht, ist den Zerstörer. Den Polit-Deserteur. Den Desillusionisten. Einen, dem die Zukunft Deutschlands, die Zukunft des deutschen Volkes so sehr am Herzen liegt, dass er sie dem Amt gemäß gegen jeden Applaus, gegen jeden Mainstream, gegen jede grün-dusselig romantisierende Europa-Deutschlandpolitik und gegen jedes „Fuck You Germany!“ gnadenlos verteidigt. Ohne Wenn und Aber. Und noch mehr ohne blödpastoralen „Freiheit!“-Unterton.
http://baerentouren.de/grafik/alex.jpg
Wenn also dieses Amt überhaupt noch einen Sinn machen sollte, dann doch als leerstehendes Mahnmal. Woher soll dieser freiheitsbetrunkene Ostevangele auch den alttestamentarischen Zorn hernehmen, der nötig wäre, die ultimative Sinn-Frage zu stellen?
Deutschland oder nicht Deutschland. Und dann keine Träne mehr vergießen. Es ist doch ganz einfach. Wollen wir noch sein oder ist schon alles egal? Alles verloren und wir melden uns endgültig aus der Geschichte ab. Also: Nicht sein?
Nein, Gauck ist nicht gut für Deutschland. Gauck setzt seinen Nachwendebegriff von „Freiheit“ über Volk und Nation. „Freiheit!“ als Wert, der alle anderen Werte entwertet. Ein Überwert. Also in letzter Instanz ein Wertevernichter.
Gauck hat seine „Freiheit!“ in Deutschland in einer Zeit kennen und schätzen gelernt, als das Schiff schon schwer Schlagseite hatte. Eine „Freiheit!“ aus dem Niemandsland. Die freie Kirchenmusikwahl der Kapelle auf der Titanic. Eine anarchistische „Freiheit!“, wie sie auf jedem untergehenden Schiff herrscht, dessen gesamte Besatzung mental längst in den Rettungsbooten sitzt. Rettungsboote gesponsort vom Steuerzahler und der Deutschen Bank.
Also Joachim Gauck: „Volle Fahrt zurück!“
Alexander Wallasch - 19. Mär, 22:01
gregorleip - 20. Mär, 12:16
Ja der Gauck hat sein "persönliches Freiheitsmärschen" schon vor 20 jahren gesungen!..war ein wenig interessant für mich als Westler damals,aber diesen Abgesang jetzt 5 jahre in immewr wieder neuem "gewand" mit dem selben "Unterrock" nein,da ist mir der von M.Honecker in Chile "authentisch-verrückter"