FREMDSCHAM ODER VOLKSSCHAM?
"Das ist eine Schande, das ist beschämend für Deutschland" sagt Bundeskanzlerin Angela Merkel. Und sie meint damit die Mordtaten der Thüringer Nazis.
Die auch in Deutschland mit hohen Auflagen vertriebene türkische Zeitung Hürriyet titelt am Folgetag: Deutschland schämt sich!“ Denn die Schlagzeile: „Deutschland sollte sich schämen!“ hatte Merkel ja erfolgreich diplomatisch verhindert.
Jetzt frage ich mich aber, was der Anlass sein sollte, mich zu schämen. Ich schäme mich nicht für Nazis, nicht für organisierte Kinderficker, nicht für mordende Drogenkartelle und nicht für sonstige kriminelle Vereinigungen. Ich finde es furchtbar. Ja. Kriminell. Aber das hat mit Scham überhaupt nichts zu tun!
Das sind in diesem Falle Schwerkriminelle aus den neuen Bundesländern, die mordend durch Deutschland ziehen. Wo bitte ist bei den Killern aus Thüringen eine einzige ernstzunehmende politische Botschaft analog irgendeiner Befreiungsbewegung oder der RAF abzulesen, die rechtfertigt, diesen Schwerbrechern irgendeine politische Motivation zu unterstellen?
Was kann daran politisch sein, türkischstämmige deutsche Imbissbesitzer, die in harter Arbeit für ihre Familien ein paar Mark verdienen, zu killen? Gar nichts! Der politische Hintergrund beispielsweise von RAF Anschlägen ist nicht weniger verwerflich, aber die Ziele sind schlüssig auf politische Überzeugungen ableitbar.
Was ich viel beunruhigender finde, ist:
1. Die sofortige Forderung unser Politiker, erneut NPD-Verbotsverfahren einzuleiten.
2. Die Falschbenennung von Schwerverbrechen als rechtsextremen Terrorismus – dafür haben die RAF-Leute lange und vergebens gekämpft, nämlich überhaupt als „Politische“ wahrgenommen zu werden: Die Täter hier bekommen eine solche Klassifizierung nun noch "unverdienterweise" hinterhergeschmissen.
3. Die Forderung nach einer verfassungswidrigen Verzahnung von Polizei und Verfassungsschutz.
4. Die sofortige Forderung nach restriktiveren Internetkontrollen
usw.
Eine rechte Schande ist doch, wie hier Regierende und andere Verantwortliche den Eindruck erwecken, sie würden auf Rechnung von Mördern politische Ziele durchsetzen wollen. Im selben Maße bedenklich ist die Rolle des Verfassungsschutzes. Ich habe mich mit Freunden, noch bevor der Verdacht überhaupt öffentlich wurde, gefragt, was der Verfassungsschutz denn in dem Zusammenhang mit seinen V-Leuten gemacht hat, das man von all dem nichts gemerkt haben will. Also doch nur Kriminelle? Oder Kriminelle die man vorsetzlich politisiert hat?
Und man fragt sich dann noch weiter, ob nicht vielleicht sogar die wenigen politisch-intelligenten Formen des rechten Wahnsinns nicht ebenfalls von Diensten souffliert wurden. Das ist schlimm. Und das viele heute so denken ebenfalls. Wo leben wir denn, das die Annahme, der Staatsapparat könnte in etwas so Furchtbares verwickelt sein, schon zum Denkbaren wird?
Zur Erinnerung: Die letzten Verbotsverfahren betreff NPD sind doch an der irritierend hohen Zahl der V-Leute überhaupt erst gescheitert.
Der lächerliche Versuch, nun nach hinten raus so zu tun, als wären diese V-Leute schon vor der Anwerbung sowieso Nazis gewesen, ist doch ebenfalls hanebüchen.
Ich bin überzeugt: Wer sich für diese Verbrechen schämt (noch dazu stellvertretend für ein ganzes Land) anstatt seine Kraft darauf zu konzentrieren, sie mit aller Härte zu verfolgen und als das zu verurteilen, was sie sind: Schwerkriminell, der gibt Anlass für Scham.
Das ist sogar eine unappetitliche Legitimation, weil es eine irre und kranke Tat zu etwas erklärt, das auf irgendeine Weise mit Deutschland, oder sogar mit einem deutschen Wesen deckungsgleich sein soll. Aber das ist natürlich kompletter Unsinn. Und dafür könnte man sich dann tatsächlich und mit Fug und Recht schämen.
Und sich ganz verschämt fragen, ob nicht gerade dieses reflexartige Verhalten unser Politiker und ihrer Claqueure, solche Taten auch denkbar gemacht haben. Sprich: die verstörende Annahme, solche Taten könnten eventuell explizit im deutschen Wesen verankert sein.
Was aus dem europäischen Gedanken geworden ist, wissen wir heute: Eine Geldmaschine für internationale Banken und ihre Eigner.
Was aus Deutschland werden soll, steht seit der Verfassungsänderung vom 25. Dezember 1992 im Artikel 23 der Deutschen Verfassung.
Was deutsche Politiker vom "Deutschen Volk" halten, wissen wir, seit politische Entscheider wie Ruprecht Polenz im Facebook aktiv sind und sich dort nicht so zurückhalten können wie auf der politischen Bühne gelernt, weil auch sie dem "Facebook-Sog-hin-ins-Private" erliegen.
Und das klingt dann in Etwa so: Volkszugehörigkeiten gelten nur noch übergangsweise zum Schutz der Kultur von eingewanderten Ethnien und sind ansonsten ersatzlos zu streichen. Wir sind jetzt Staatsbürger eines Deutschlands, das auf der harten hölzernen Bank vor dem EU-Kommissariat sitzt und auf seine EU-Einbürgerung wartet.
Und um wieder zurück zum Eingangsthema zu kommen: Nein, ich schäme mich nicht. Nicht als Deutscher oder dafür Deutscher zu sein, nicht für Kinderficker, nicht für Mörder, nicht für Kriminelle. Denn das würde eine explizite Zugehörigkeit voraussetzen. Oder eine familiäre Bindung. Und die besteht nicht.
Auch nicht wenn es ums Deutsche an sich geht: Rein rechtlich nicht mehr nach Art 21 und seit Sarrazin ist ja auch alles Genetische Pfui.
Ich teile mit diesen Mördern keine innere Haltung und selbstverständlich auch keine gesonderte Verantwortung. Ebenso wenig, wie ich sie mit irgendeinem Sniper oder Massenmörder in den USA oder sonstwo teile. Ich teile eine Verantwortung als Mensch. So wie jeder andere auch.
Die auch in Deutschland mit hohen Auflagen vertriebene türkische Zeitung Hürriyet titelt am Folgetag: Deutschland schämt sich!“ Denn die Schlagzeile: „Deutschland sollte sich schämen!“ hatte Merkel ja erfolgreich diplomatisch verhindert.
Jetzt frage ich mich aber, was der Anlass sein sollte, mich zu schämen. Ich schäme mich nicht für Nazis, nicht für organisierte Kinderficker, nicht für mordende Drogenkartelle und nicht für sonstige kriminelle Vereinigungen. Ich finde es furchtbar. Ja. Kriminell. Aber das hat mit Scham überhaupt nichts zu tun!
Das sind in diesem Falle Schwerkriminelle aus den neuen Bundesländern, die mordend durch Deutschland ziehen. Wo bitte ist bei den Killern aus Thüringen eine einzige ernstzunehmende politische Botschaft analog irgendeiner Befreiungsbewegung oder der RAF abzulesen, die rechtfertigt, diesen Schwerbrechern irgendeine politische Motivation zu unterstellen?
Was kann daran politisch sein, türkischstämmige deutsche Imbissbesitzer, die in harter Arbeit für ihre Familien ein paar Mark verdienen, zu killen? Gar nichts! Der politische Hintergrund beispielsweise von RAF Anschlägen ist nicht weniger verwerflich, aber die Ziele sind schlüssig auf politische Überzeugungen ableitbar.
Was ich viel beunruhigender finde, ist:
1. Die sofortige Forderung unser Politiker, erneut NPD-Verbotsverfahren einzuleiten.
2. Die Falschbenennung von Schwerverbrechen als rechtsextremen Terrorismus – dafür haben die RAF-Leute lange und vergebens gekämpft, nämlich überhaupt als „Politische“ wahrgenommen zu werden: Die Täter hier bekommen eine solche Klassifizierung nun noch "unverdienterweise" hinterhergeschmissen.
3. Die Forderung nach einer verfassungswidrigen Verzahnung von Polizei und Verfassungsschutz.
4. Die sofortige Forderung nach restriktiveren Internetkontrollen
usw.
Eine rechte Schande ist doch, wie hier Regierende und andere Verantwortliche den Eindruck erwecken, sie würden auf Rechnung von Mördern politische Ziele durchsetzen wollen. Im selben Maße bedenklich ist die Rolle des Verfassungsschutzes. Ich habe mich mit Freunden, noch bevor der Verdacht überhaupt öffentlich wurde, gefragt, was der Verfassungsschutz denn in dem Zusammenhang mit seinen V-Leuten gemacht hat, das man von all dem nichts gemerkt haben will. Also doch nur Kriminelle? Oder Kriminelle die man vorsetzlich politisiert hat?
Und man fragt sich dann noch weiter, ob nicht vielleicht sogar die wenigen politisch-intelligenten Formen des rechten Wahnsinns nicht ebenfalls von Diensten souffliert wurden. Das ist schlimm. Und das viele heute so denken ebenfalls. Wo leben wir denn, das die Annahme, der Staatsapparat könnte in etwas so Furchtbares verwickelt sein, schon zum Denkbaren wird?
Zur Erinnerung: Die letzten Verbotsverfahren betreff NPD sind doch an der irritierend hohen Zahl der V-Leute überhaupt erst gescheitert.
Der lächerliche Versuch, nun nach hinten raus so zu tun, als wären diese V-Leute schon vor der Anwerbung sowieso Nazis gewesen, ist doch ebenfalls hanebüchen.
Ich bin überzeugt: Wer sich für diese Verbrechen schämt (noch dazu stellvertretend für ein ganzes Land) anstatt seine Kraft darauf zu konzentrieren, sie mit aller Härte zu verfolgen und als das zu verurteilen, was sie sind: Schwerkriminell, der gibt Anlass für Scham.
Das ist sogar eine unappetitliche Legitimation, weil es eine irre und kranke Tat zu etwas erklärt, das auf irgendeine Weise mit Deutschland, oder sogar mit einem deutschen Wesen deckungsgleich sein soll. Aber das ist natürlich kompletter Unsinn. Und dafür könnte man sich dann tatsächlich und mit Fug und Recht schämen.
Und sich ganz verschämt fragen, ob nicht gerade dieses reflexartige Verhalten unser Politiker und ihrer Claqueure, solche Taten auch denkbar gemacht haben. Sprich: die verstörende Annahme, solche Taten könnten eventuell explizit im deutschen Wesen verankert sein.
Was aus dem europäischen Gedanken geworden ist, wissen wir heute: Eine Geldmaschine für internationale Banken und ihre Eigner.
Was aus Deutschland werden soll, steht seit der Verfassungsänderung vom 25. Dezember 1992 im Artikel 23 der Deutschen Verfassung.
Was deutsche Politiker vom "Deutschen Volk" halten, wissen wir, seit politische Entscheider wie Ruprecht Polenz im Facebook aktiv sind und sich dort nicht so zurückhalten können wie auf der politischen Bühne gelernt, weil auch sie dem "Facebook-Sog-hin-ins-Private" erliegen.
Und das klingt dann in Etwa so: Volkszugehörigkeiten gelten nur noch übergangsweise zum Schutz der Kultur von eingewanderten Ethnien und sind ansonsten ersatzlos zu streichen. Wir sind jetzt Staatsbürger eines Deutschlands, das auf der harten hölzernen Bank vor dem EU-Kommissariat sitzt und auf seine EU-Einbürgerung wartet.
Und um wieder zurück zum Eingangsthema zu kommen: Nein, ich schäme mich nicht. Nicht als Deutscher oder dafür Deutscher zu sein, nicht für Kinderficker, nicht für Mörder, nicht für Kriminelle. Denn das würde eine explizite Zugehörigkeit voraussetzen. Oder eine familiäre Bindung. Und die besteht nicht.
Auch nicht wenn es ums Deutsche an sich geht: Rein rechtlich nicht mehr nach Art 21 und seit Sarrazin ist ja auch alles Genetische Pfui.
Ich teile mit diesen Mördern keine innere Haltung und selbstverständlich auch keine gesonderte Verantwortung. Ebenso wenig, wie ich sie mit irgendeinem Sniper oder Massenmörder in den USA oder sonstwo teile. Ich teile eine Verantwortung als Mensch. So wie jeder andere auch.
Alexander Wallasch - 16. Nov, 14:23