Gesellschaft

Mittwoch, 2. November 2011

Für Sandy B.

Sie beugte sich nackt über meinen Nicki-Pullover.

Sonntag, 30. Oktober 2011

Alte Kamellen ganz lecker ;))

Entschuldigung, dass ich mit alten Kamellen komme. Aber dieser herrliche Rezensent mit der wunderbaren Stimme ist doch einfach großartig. Was für ein ultimativ lustiger Vortrag.

http://media1.roadkast.com/ohrenproduzent/deutscher_sohn_rias.mp3

Samstag, 29. Oktober 2011

DIE LÜGE VOM LAUF DER DINGE

Und ein Freispruch für die Familie



Ehrlich, ich kann es nicht mehr hören, dieses oft noch mit so einer mittelständischen Selbstgefälligkeit vorgetragene „Ach ja, das ist eben so, da kann man doch eh nichts dran ändern.“
Diese Haltung ist zur Seuche des 21. Jahrhunderts geworden. Ich bin sicher, es gab keine Gesellschaft zuvor, die sich so wenig verantwortlich für gesellschaftliche Veränderungen fühlte wie unsere. Und das, obwohl diese Veränderungen in einer Geschwindigkeit passieren, wie sie selbst zu Zeiten der industriellen Revolution nicht stattgefunden haben. Und was gab es damals für ein Aufbegehren und was für eine Teilnahme. Heute stehen wir nicht nur gesellschaftlich, sondern auch ökonomisch und ökologisch vor fundamentalen Herausforderungen, reagieren darauf aber mit einer eigentlich unfassbar sturen Gelassenheit. Eine, die erschreckend ist, aber tatsächlich niemanden erschreckt. Im Gegenteil, wer erschrocken ist, wird noch als Apokalyptiker erkannt. „Ach ja, das ist eben so, da kann man doch eh nichts dran ändern.“

Fangen wir doch mal ganz schlicht gedacht an. Warum schaffen wir es einfach nicht mehr, gemeinschaftlich und kategorisch „NEIN“ zu sagen und dieses „NEIN“ dann auch durchsetzen? Unsere Vorväter haben für uns das Recht erkämpft, gefragt zu werden. Und um „NEIN“ zu sagen, müssen wir ja zunächst die Frage erzwingen. Immer wieder.
Einführung des Euro? Keine Fragen. Höchstens am Ende die lapidare Feststellung, das sei halt die Globalisierung: Unvermeidlich. Natur- oder sogar gottgegeben. Oder noch ein paar Jahrzehnte weiter zurück: Millionenfache Einwanderung verkauft als Arbeitskräfteanwerbung für das sogenannte Wirtschaftswunder – ach ja, der Zahn der Zeit. War halt so, konnte man nicht voraussehen. Dass die heimische Industrie, die binnen Jahrzehnten nach dem II Weltkrieg wieder zu einer der weltstärksten herangewachsen ist, heute folgerichtig die Folgekosten zu tragen hätte, also die Integrationsmilliarden – die Frage steht noch nicht einmal zur Debatte! Der Lauf der Dinge. Tatsächlich? Es ist der Lauf der Dinge, dass wir dafür zu bezahlen hätten? Der Steuerzahler? Logisch.

Dabei sind das noch Erdnüsse, bedenkt man den aktuellen Raubzug. Finanzkrise, Banken- und Griechenlandfinanzierung. Letztere ja genaugenommen ebenfalls eine Bankenfinanzierung. Denn es geht ja um Banken-Forderungen die befriedigt werden wollen. Und die Entscheidungen und Forderungen derer, die dort schalten und walten sind natürlich NICHT das Ergebnis irgendeiner Evolution, sondern sie schalten und walten, weil wir ihnen die Fragen erlassen haben! Fragenerlaß – können wir uns das leisten? Wollen wir das? NEIN. Das ist eben NICHT der Lauf der Dinge. Wir lassen es einfach nur laufen.

Beispiel Atomkonsens. Da wird es dann fast wieder komisch. Denn da muss man, wenn man die Katastrophe in Japan und den daraus resultierenden atomaren Supergau als Entscheidungsgrundlage sieht, tatsächlich von einem Naturereignis sprechen. Es bedarf also einer Naturkatastrophe, die ersatzweise für uns Fragen erzwingt, auf die wir mit NEIN antworten? NEIN, wir wollen keinen Atomstrom mehr! Und das kollektive NEIN war dann ja auch laut genug.

Wenn also die Globalisierung, die Finanzkrise, die Kriege (Afghanistan, Irak, Libyen usw.), die Umweltzerstörung auch der „Lauf der Dinge“ sind, also irgendwie evolutionär, naturgegeben, dann müsste es doch, ähnlich wie beim Atomkonsens ein gebrülltes „NEIN“ geben. Aber da kommt nur laue Luft.

Was heißt das jetzt? Dass heißt, dass man eben ganz deutlich den Unterschied spürt zwischen Fukushima und Wall Street, zwischen Tsunami und Bagdad. Dass jeweils letztere ist von Menschen gemacht! Banker und Kriegsminster sind Menschen. Und denen gegenüber deutlich NEIN zu sagen, erfordert Mut. Ein NEIN zu Fukushima ist nur läppisch, denn Fukushima kennt in erster Instanz keine Profiteure.



Noch ein Beispiel: Die „Entvölkerung“. Aber nicht eines Landstriches, sondern die Auflösung des Begriffes „Volk“. „Das Deutsche Volk“. Ja doch, klingt doch heute für viele Besserwisser schon wie der Titel eines kruden Nazipornos. Der Lauf der Dinge? Eben nicht. Ich behaupte sogar, dass der Verlauf dieser Demontage ein Ziel hat: Nämlich die Gruppe mit der stärksten Option zum „NEIN“ zu diskreditieren. Wie werden wir leben wollen? Wird es auf eine "Bekenntnis-Volkszugehörigkeit" hinauslaufen? Nur wie kann so ein Bekenntnis aussehen? Wird es über die Einbürgerung, also die Staatsbürgerschaft vollzogen werden? Analog eines Glaubensbekenntnisses, wie es Matthias Matussek in seinem "Katholischen Abenteuer" mitdenkt? Wandelt sich Volks- bzw. runtergebrochen: Staatszugehörigkeit also von der Geburts-zur Glaubensfrage? Aber was wird dann das verbinde Element sein? Fragen über Fragen. Wird am Ende dann das ominöse Unvermeidbare, also doch "Der Lauf der Dinge" entscheiden? Und hat der Wandel längst staatgefunden, wie es beispielsweise ein Rubrecht Polenz (CDU/ Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses, Vertreter einer "Islamfraktion" des Bundestages) behauptet?

Machen wir uns doch mal für den Moment frei von irgendwelchen nazi-idologischem Tamtam und schauen wir uns mal eine intakte Familie an. Die kleinste vorstellbare Gemeinschaft. Von mir aus obendrauf noch mit Generationenvertrag: Großeltern, Tanten, Nichten, Cousinen, Onkel usw.. Also gemeinsame, auf der Kraft der Verwandtschaft basierende Interessen, die man mit einem gemeinschaftlichen „JA“ oder „NEIN“ unmissverständlich und einstimmig vertreten kann.

Ja, ja – es ist so basisch, dass es bald albern ist, es zu erklären. Aber was kann man auf diesen maximal miteinander verknüpften Interessen aufbauen? Die Hausgemeinschaft, das Dorf, die Stadt, die Region, das Land, die Volksgemeinschaft? Pfui Spinne! Das ist ja voll Nazi! Nein, ist es eben nicht. War es nie. Es ist nur zum Anachronismus mutiert und massiv pervertiert. Um dann als Perversion zum Tabu für alles und nichts herzuhalten. Aber – will denn ernsthaft jemand anzweifeln, das man die Interessen seiner Kinder auf ganz andere Weise vertritt als die Interessen irgendwelcher x-beliebiger Menschen?

Klar, wir leben alle auf einem Planeten und „Wir haben das Land nur von unseren Kindern geborgt“. Gähn. Aber es stimmt ja! Nur anders. In dieser grünen 1970er „Von-unseren-Kindern-geborgt-Weisheit“, die man von so einem ollen Indianerhäuptling entliehen hat, steckt die ganze Wahrheit. Beinahe. Man muss nur noch das „unsere“ durch „meinen“ ersetzen. Und mal für den Moment die Kinder der Welt und diesen UNICEF-Benefiz-Gedanken fallen lassen. Denn in welcher Funktion hat der faltige Federgeschmückte wohl interveniert, als er in Washington dem Gouverneur die Leviten lesen wollte? Als Familienoberhaupt! Und was hat er gesagt? „NEIN!“

Mein Fazit ganz klar: Das stärkste „NEIN“ ist immer das einer starken Interessengruppe. Nicht zwangsläufig zahlenmäßig stark, sondern stark in der Verbundenheit zueinander. Und die idealste Form der Verbundenheit bleibt eben die Familie und alles, was nach oben raus darauf aufbauen kann, soll und will. Und das hat überhaupt nichts Ideologisches: So sehr man das auch kitschig, gestrig, oldschool oder nazimäßig finden möchte – es wirkt mit der Geburt von der Mutter rüber zum Kind und von beiden zum Vater. Und so gesehen kann der sogenannte Lauf der Dinge am effektivsten aus den Familien heraus verändert werden. Die Größe spielt dabei überhaupt keine Rolle. Nur die Funktionalität ist entscheidend. Das familiäre „NEIN“ ist die stärkste Kraft, weil sie massiv nach oben wirkt. Wen wundert es da noch, dass die Familie immer mehr diskreditiert wird. Sie ist ja der stärkste Gegner. Sie hat letztlich die größte Kraft. Wenn man sie zu bündeln weiß.

„Ach ja, das ist eben so, da kann man doch eh nichts dran ändern“ Kann man eben doch. Mit einem klaren "NEIN", das massiv, mitunter radikal, in diesen Verlauf eingreifen kann und sollte, wenn sich die Dinge vermeidlich zum Schlechtern wandeln.

Mittwoch, 19. Oktober 2011

NEIN ZU FACEBOOK!



Jetzt kommt Schwung in die Facebook-Verweigerer-Bewegung. Nachdem Zuckerberg die nächste Stufe von „Big-Brother“ gezündet hat, wird es immer mehr Leuten zu bunt. Ein paar Genervte hatten jetzt die zündende Idee: Beerdigung! Das Facebook F, wird zum Kreuz und zum deutlichen Statement: „Ich bin da raus!“

In Hamburg schreiben Trendsetter jetzt schon mit schwarzem Edding ihr Austrittsdatum ins weiße Kreuz. Also egal, ob man raus will oder schon draußen ist: Das Symbol könnte ziemlich trendy werden. Ob Mark Zuckerberg einen Plan B in der Tasche hat?

Und bestellen kann man T-Shirt (20€) und/oder Aufkleber (10/50 Stck. 5/20€) ganz einfach
per E-Mail: weareout@gmx.de

Dienstag, 18. Oktober 2011

Digitale Unhöflichkeit

Gibt es denn so etwas überhaupt? Eine digitale Unhöflichkeit?



Ich glaube ja. Mich ärgern immer besonders Namenskürzel unter E-Mails. Darauf angesprochen werden die X.X. mit ökonomischen Argumenten verteidigt. Oder mit Automatismen.

Ich glaube diese Kürzler hatten als Kinder eine Kinderpost. Da muss eine Lust am Stempeln geboren sein. Und so einem Kinderglaube ist wohl schwer beizukommen. Der Akt der Verwaltung scheint im deutschen Wesen eine erotische Komponente zu haben.

In der Nachbarschaft arbeitet die Stadtverwaltung. Jeden Tag stolzieren die Mitarbeiter in den Mittagspausen mit Ihren blassroten Laufmappen durch die Haupteinkaufsstraße. Mit dem Ding unterm Arm schlürfen Sie sogar ihren Latte Macchiato.
Besonders lustig, wenn mehrere dieser Mappen auf so einem Kaffeetischchen zusammentreffen. Ein mattbunter Papphaufen.

Laufmappen haben außen viele kleine Kästchen. In den Büros funktioniert es so, dass jedes Mal, wenn einer den innenliegenden Verwaltungsakt angeschaut hat, er außen sein Kürzel draufsetzt. Das bedeutet dann für die anderen: Gelesen. Gesehen. Abgehakt. Und so unterschreibt man dann halt auch seine E-Mails. Selbst gute Freunde machen das mittlerweile. Manchmal glaube ich, die Intention dahinter ist, den Inhalt selbst zu erhöhen. Ihn amtlicher zu machen. Oder es ist ein symbolisches Kürzeln, dass mir sagen soll: "Du, sorry – ich bin aber gerade so was von busy." Ja, meine Freunde sind busy.

Ich habe früher bei meinen ersten Liebesbriefen immer das "Ich" weggelassen. Also so Sätze geschrieben wie: "Glaube Du liebst mich nicht mehr." oder "War traurig, das wir uns nicht mehr gesehen haben." Ich kann mich trotzdem an keinen solchen Brief erinnern, unter den ich ein Kürzel gesetzt hätte. Das eine ist verliebte Bescheidenheit, das andere eine Unhöflichkeit. Na klar, es geht ja nicht immer um Liebesgeflüster in E-mails. Schon richtig. Aber bitte schön – muss man das extra noch betonen, in dem man mit X.X. unterzeichnet? Ist das ein Akt der De-emotionalisierung?

Also, ich glaube an die Liebe. Aber das ist ein anderes Thema. Im Moment glaube ich, dass es so etwas wie eine digitale Unhöflichkeit gibt. Und sie beginnt damit, das man Freunden E-Mail-Nachrichten schickt, als würde man Inhalte einer Laufmappe mitteilen.

herzlich
Alexander Wallasch

Samstag, 15. Oktober 2011

Vorbereitungen für den Ernstfall




Kleidung, Behausung, Nahrung – menschliche Grundbedürfnisse sind schnell aufgezählt. Ok, wer will, gönnt sich zum Dreiklang noch eine handvoll emotionale Wärme. Zuneigung. Zunächst einmal reicht es aber, alles Wollen, Wünschen und Hoffen auf die eigenen vier Wände, Hose und Hemd, Brot und Wasser zu beschränken. Das sind heute alles Selbstverständlichkeiten. Gewohnheiten. Längst nicht mehr Teil des täglichen Nachdenkgeschäfts.

Denken wir aber trotzdem mal: was, wenn sich an der Verfügbarkeit in naher Zukunft etwas ändern könnte? Ja, schwer vorstellbar. Die Verdrängung funktioniert. Ein gelernter, natürlicher Mechanismus. Andersherum wäre das so, als würde man schwer verliebt immer nur ständig daran denken müssen, das einem das Mädchen oder der Bursche, den man gerade so fest am Haken hat, womöglich jeden Moment von der Angel springen könnte. Eine Sorge, die als Dauerzustand nicht zum Aushalten wäre. Die Leichtigkeit des Seins würde auf einmal in ein tiefes Jammertal fallen, allein durch einen dummen anhaltenden Gedanken.

Und um zum Thema zu kommen: Könnte vielleicht so eine automatisierte Gedankenlosigkeit der Grund dafür sein, dass wir uns schon wieder seit Jahren von Bankmenschen ausplündern, bestehlen und vorführen lassen, als wären wir verliebte Gockel? Es scheint fast so. Die Sorge, dass die bei helllichtem Tage begangenen Raubzüge demnächst bei unseren Grundbedürfnissen an die Tür klopfen könnten, existierte bisher überhaupt nicht. Völlige Amnesie.

Warum sollte man sich auch über ein paar idiotische Bankleute aufregen, die sich über Gebühr die Taschen vollstopfen, wenn man keine existentiellen Verlust-Ängste hätte. Und Neid? Nein, der kommt als Initial auch nicht in Frage. Denn die geklauten Moneten werden ja unter Ausschluß der Öffentlichkeit ausgegeben. Dort, wo nur noch mit Platinkarte Zutritt gewährt wird. Im Schlemmerland.

Also alles klar? Alles noch gut? Die Stube warm, die Hosen auch. Lidl- und Aldi-Köstlichkeiten im Kühlschrank satt?

Aber jetzt passiert seit ein paar Wochen etwas ganz Sonderbares: Eine ungeordnete Prozession zum Schlemmerland! Nicht von fröhlich dummgrünen Lichterketten. Nein, die ersten Fackeln brennen. Und ihre Fackelträger sind wütend genug, für ihren unbefristeten Besuch die warmen Stuben zu verlassen. London, New York – jetzt Frankfurt, Berlin, Hamburg. Die dummgehaltenen Fischchen sind mit wutoffenem Maul aus ihren lauwarmen Ghetto-Teichen gesprungen. Da waren einfach zu viele Haken im psychopharmaka-trüben Wasser. Und jetzt will man den Anglern mal einen aufs feiste Maul kloppen. Die Angst ist in den Homelands angekommen. Und Angst macht aggressiv.

Noch sind die jungen Forellen am spring- und beißfreudigsten, aber die ersten genügsamen Karpfen haben den Sprung auch schon gewagt. Und hey - es atmet sich richtig gut vor dem Schlemmerland. Frischluftparadies. Tausende zappeln jetzt aufgeregt vor dem Bankschaltern. Und es werden mehr! Das Denken funktioniert wieder im Fischhirn. So eine Freude. Denn die Idee vom offenen Meer hat die Fischköpfe erreicht. Kiemen werden Lungen. Wutgefüllt. Und wie schnell die Metamorphose fortschreitet! Hoppla, jetzt wird es ernst für die, die an der Wasserkante warten. Die Schlemmerländer sind jetzt wie hypnotisiert. Keiner schwingt wütend den vergoldeten Golfschläger. Im Gegenteil. Beruhigend wird drauflos gesabbelt. Beschwichtigend. Nur: Fische lassen sich nun mal nicht streicheln. Die kann man nur in Ruhe schwimmen lassen. Das wusste bisher noch der dümmste Angler.

Aber nochmal von der Metapher zurück ins wahre Leben: Wir und die. Mensch und Banker. Die Gier hat den kritischen Punkt überschritten und echte Angst erzeugt. Was lange noch als schlau und gewieft galt, ist als asozial enttarnt. Die Sorge um die Grundbedürfnisse ist mächtig-gewaltig auf die Agenda gesetzt worden. Und der Raubzug wird endlich als das erkannt, was er ist: ein Grundbedürfnisse gefährdender, brutaler Akt. Eine asozialer Angriff ungeahnten Ausmaßes. Weltweit. Der Kampf ist vom Ghetto aus auf der Hauptstraße angekommen. Schlemmerland ist noch nicht abgebrannt. Aber die Lunte ragt obszön herausfordernd aus den Fresstempeln, den Tresorräumen und Golddepots . Den englisch sprechenden Anzugträgern mit den deutschen Namen und ihren willigen Gefolgsleuten wurde gerade der Krieg erklärt. Nicht von einer Partei, einer Organisation, einer Volksgruppe, einer Minderheit. Jedermann ist auf der Straße. Und Jedermann ist kein Banker wie Gold-, Silber- oder Platinman. Jedermann ist jeder Mann und jede Frau. Die Fackel brennt. Nur eine Frage der Zeit, bis sie mal einer absenkt und probeweise ans Fundament hält. Gold, Silber und Platin haben einen niedrigeren Schmelzgrad. Reinigendes Inferno? Katharsis sogar? Mindestens aber zunächst der Wertewandel. Anti-materiell, also die Bedeutung von Geld vernichtend. Ist der Teich halb voll oder schon halb leer? Erst wird die Gleichgültigkeit, dann die Komplexität zerschlagen. Und dann wird eine atemberaubende Klarheit erlebbar. Die menschlichen Grundbedürfnisse sind: Kleidung, Behausung, Nahrung und Zuneigung.

Die neue Cleverness wird nicht in Harvard trainiert, sondern auf den dann gar nicht mehr so rausgeputzt daherkommenden Betonkunstplätzen vor den gold-, silber-, platinglänzenden Türmen der Asozialen. Erst kippt die Denke, dann die Türme. Dann jammert der Asoziale. Aber, die Sache ist zu fortgeschritten.

Klar, der Wandel wird zunächst auch an den Grundbedürfnissen kratzen. Die Angst hat noch mehr Kraft, als die Wut über die Asozialen. Aus welchen Grund auch sonst rufen Regierungen zur Lösung unserer sozialen Probleme dann ausgerechnet die Asozialen in den Bankentürmen zur Hilfe? Es ist ganz einfach so: Die Angst unsere Grundbedürfnisse am Ende doch nicht mehr ausreichend befriedigen zu können, lähmt und befeuern den Banker noch mehr. Mehr noch: Auf diese Angst hat er gewartet. Das ist sein Gier-Signal. Das Signal für den Generalangriff der Asozialen. Der Staat schreit nach Geld, das unsere Angst beruhigen soll. Aber geliehenes Geld ist eine Beruhigung mit beängstigend kurzer Halbwertzeit. Der Asoziale winkt dann immer aufgeregter mit dem Geld und die Spirale dreht sich weiter und weiter für sein geliebtes Schlemmerland.

Mit dieser Angst muss nun endgültig Schluss sein. Um kampffähig zu werden und zu bleiben braucht es also zunächst:


Die Vorbereitungen für den Ernstfall (t.b.c.)

Behausung

1.Anschaffung eines guten Kaminofens. Hier ist nicht unbedingt nur die Heizleistung entscheidend, sondern das Gewicht. Faustregel: Je mehr Gewicht, desto mehr Wärmespeicherqualität. Ein Kaminofen macht unabhängig, wenn die Leistungen der von den Asozialen ebenfalls abhängigen privatisierten Stadtwerke nicht mehr bezahlbar sind.
2.Holz sammeln. Vorräte anlegen. Den nächsten Wald auskundschaften. In renaturisierten Schonungen liegt besonders viel Altholz am Boden. Dazu ein geeignetes Sammelfahrzeug bereitstellen, das einen gewissen Transportradius gewährleistet. Unabhängig vom Auto als Transportmittel machen. Denn das ist möglicherweise längst von den Finanzierungsbanken der Asozialen eingezogen worden. Oder Sprit ist sowieso unbezahlbar geworden. Also stabilen Handwagen oder noch besser ein stabiles Fahrrad mit Transportanhänger und Ersatzteilen bereitstellen.
3.Hauseigentum verkaufen, bevor es zur Insolvenzmasse gemacht wird. Den Erlös für die Zeit danach in zinsunabhängige Werte umwandeln: Gold, Kunst, was immer.
4.Wohnung anmieten. Aber nicht bei einem privaten Vermieter, sondern besser bei Wohnungsgenossenschaften oder stadteigenen Wohnungen. Denn die haben – ihren Statuten nach – im Krisenfalle nur stark eingeschränkte Möglichkeiten zur Räumungsklage. Sicherheitshalber in solchen Stadtvierteln ansiedeln, die das niedrigste Einkommensniveau der Stadt haben. Da ist, wenn es zur Krise kommt, die Hausbesetzung als Alternative größer, da alle viel eher das selbe Schicksal teilen.
5.In der Wohnung einen Raum als Lagerraum für haltbare Lebensmittel und Konserven einrichten. Möglichst fensterlos und kühl.
6.Dicke Teppiche anschaffen. Warmes Bettzeug möglichst doppelt.
7.Fenster isolieren.
8.Badewanne ist besser als Dusche. Hier kann man notfalls größere Mengen Wasser einlaufen lassen, falls es auch beim Wasser zu zeitweisen Engpässen kommen sollte.
9.Für fernsehunabhängige Unterhaltung sorgen. Spiele kaufen. Papier und Stifte.
10.Große Vorräte an Kerzen und Streichhölzer anlegen.
11.Über produzierende Heimtätigkeiten nachdenken und vorbereiten. Was kann man gemeinsam produzieren, was andere brauchen und was ggf. als Tauschmittel mit den Nachbarn Sinn macht. Zum Beispiel Wollreste einkaufen in großen Mengen und bunte wärmende Flickendecken häkeln. Was immer einem am besten geeignet erscheint. Mehrere Möglichkeiten vorbeireiten, damit man Alternativen hat.
12.Für die gemeinschaftliche Erbauung einfache, stromunabhängige Musikinstrumente anschaffen.
13.Gutes Werkzeugsortiment und Werkmaterialien anschaffen für alle Gelegenheiten.
14.Sportgeräte anschaffen. Ggf. moderne Trimmfahrräder, die auch bedingt zur Stromerzeugung für Batterieladegeräte geeignet sind.
15.Wichtiges Thema: Garten. Selbstversorgung. Bei der Anmietung möglichst auf einen kleinen Garten- oder Vorgartenanteil achten. Notfalls ein kleines Brachland zu mieten. Hier idealerweise auf schon vorhandenen Obstbaumbestand achten. Auch kann hier Kaninchenschlachtvieh gehalten werden. Die haben eine große Vermehrungsrate. Sind genügsam in der Ernährung (Unkraut, Gras) und obendrein leise und stören die Nachbarn nicht.
16.Zum Kaminofen einen ebenso beheizbaren Küchenherd besorgen. Heizen und kochen. Die Küche wieder zum Mittelpunkt des Hauses machen.

Bekleidung

1.Zunächst eine Nähmaschine besorgen. Logischerweise eine ohne Stromantrieb. Die guten alten Tretmaschinen sind nicht nur robust, sondern auch viel einfacher in der Handhabe, wenn man sich eine gewisse Trainingsphase gönnt. Für ausreichend Zubehör und Nadel und Faden sorgen.
2.Besonders für Eltern empfehlenswert: Rechtzeitig mit Nachbarn anfreunden, die ältere Kindern haben, also Kleidung regelmäßig an jüngere weiterreichen können. Ebenso Eltern mit jüngeren anfreunden um umgekehrt zu verfahren.
3.Reparaturfähige Schuhe kaufen. Im Baumarkt einen Dreifuß besorgen und alles was man an Zubehör für Schuhreparaturen benötigt. Wenn sich so jemand findet, einen Schuster in Rente engagieren und gegen ein kleines Entgelt die Basics erklären lassen.
4.Eine ausreichende Menge an Knöpfen usw. ansammeln.
5.Es kommt nicht mehr auf die modische Optik, sondern auf die Menge und die Haltbarkeit an. Wegen zu erwartender Schädlingsgefahr sollte weitgehend auf Naturprodukte verzichtet werden. Thermosocken, Thermounterwäsche und robuste Oberbekleidung sind zu bevorzugen. Innerhalb des Hauses sollte so wenig Kleidung wie möglich getragen werden um die Abnutzung möglichst gering zu halten.

Nahrung

1.Grundsätzlich die Ernährungsangewohnheiten schon einmal umstellen. Nur noch Leitungswasser statt Säften usw. Hülsenfrüchte häufiger in den Speiseplan einbauen. Rezeptvarianten probieren. Denn Hülsenfrüchte sind getrocknet lange haltbar und benötigen wenige Zutaten für ein vollwertiges Gericht.
2.Eine schöne Menge mahlfähiger Gewürze wie Pfeffer usw. bereithalten. Gewürze machen aus einfachen Zutaten später raffinierte schmackhafte Gerichte.
3.In Supermarkt Haltbarkeiten von Dosen und Trockenlebensmitteln studieren und danach einkaufen. Fündig wird man auch im Bundeswehreinkauf oder beim THW. Schauen wo man deren Notreserven an Lebensmittel mit hohen Haltbarkeiten einkaufen kann.
4.Vitamine, Mineralien als Tabletten oder Brausetabletten besorgen (das gleiche gilt übrigens auch für Medikamente – da sollte man über Privatrezepte vom Arzt des Vertrauens einen guten Vorrat ansammeln.)
5.Zusätzlich zum Mehllager Korn besorgen und eine Hand-Kornmühle. Das Korn ist haltbarer und als Nebeneffekt auch eine gesündere Ernährung als Weißmehl.
6.Einen großen Vorrat von hochkalorischen Luxuslebensmitteln wie Schokolade anzulegen.
7. Zucker, Salz, Suppenwürfel, trockene Hülsenfrüchte, Nudeln und andere nichtverderbliche Lebensmittel in großer Menge trocken lagern. Denn frische Lebensmittel werden sie in Zukunft nur noch zur Verfügung haben, wenn diese selbst angebaut bzw. aufgezogen werden.
8.Vorräte vor anderen sichern, die eine Bevorratung nicht für nötig gehalten haben. IN letzter Instanz also Bewaffnung um die Nahrung zu schützen. Dabei allerdings nicht vergessen: Der Feind ist nicht der hungrige Nachbar. Der Feind kauft nach wie vor mit der Platinkreditkarte im Schlemmerland ein.

(UM VERVOLLSTÄNDIGUNG WIRD GEBETEN)

Sicher, die Sache klingt banal. Aber was könnte banaler, also basischer sein, als die Aufgabe, unsere Grundbedürfnisse zu befriedigen? Da gibt es keinen Diskussionsbedarf, kein Zerreden, keinen Schnick-Schnack und auch keine Befindlichkeiten mehr.
Diese Auflistung kann nicht vollständig sein. Sie lebt im Gegenteil von der ständigen Erweiterung hin zum Ernstfall. Als Deutsche haben wir allerdings den Vorteil, das es fast jeder noch ältere Verwandte oder Nachbarn findet, die Notzeiten erlebt und vor allem: überlebt haben. Dort gibt es meist die wertvollsten Tipps und ggf. sogar noch Geräte wie die Kuchenbackform für den Kohleherd und den Tipp, doch statt Anmachholz getrocknete Tannenzapfen zu verwenden, die frisch aus dem Wald in einer kleinen Kippe neben dem Herd automatisch trocknen.
Die Sache könnte also nicht nur entbehrungsreich, sondern auch traditionspflegenden, zusammenführend, und nicht zuletzt eine besondere Herausforderung an Kreativität und Erfindergeist sein. Leider wird es die Asozialen nicht sozialer machen. Aber es könnte dafür sorgen, dass sie immer mehr im eigenen Saft schmoren und dann also letztlich samt ihrem menschenverachtenden, asozialem System implodieren.

* dank an Heinrich Schmitz für die Ergänzung der Überlebenstipps!

DAS HAUS DER SCHMERZEN



Text zur Museumseröffnung als pdf:
Militaerhistorische-Museum-in-Dresden (pdf, 223 KB)

Sonntag, 9. Oktober 2011

DIE HINTERFOTZEN

Eine Annäherung an einen neuen Typus des Privatisierungsgegners.



Mir fällt der Begriff dafür nicht ein. Kann sein, das liegt daran, dass es ihn noch gar nicht gibt. Dann wird es aber höchste Zeit, ihn zu erfinden.
Er soll einen Typus erklären, der mit „Die 68er“ nicht mehr hinreichend beschrieben ist. Gemeint sind diese Jungs und Mädels mit der immer penetranter werdenden, omnipräsenten Aufforderung zu Verhaltensweisen, die ganz und gar nicht mehr dem Verhalten entsprechen, das man selbst für völlig normal hält.

Klar, man hat gelernt, über vieles hinwegzugehen. „LMAA“. Kühn behauptet, war „LMAA“ sogar mal so etwas wie die soziale Norm. Nicht überall, aber auch kein Kleinod. Trend. Zeitgeist. Und schon ein wenig albern im Gefolge von „No-Future“ angesiedelt. Aber was man heute als soziale Norm mitnehmen soll, wird immer befremdlicher und das Gefühl: „So, nun ist aber mal gut“, wie gegenüber einem renitenten Kind, wird stärker. Zwingender.

Es geht um diese selbsternannten Fachleute für soziale Normen, die immer frecher werden und zunehmend mit großer Fresse und nacktem Zeigefinger agieren. Es ist tatsächlich so: soziale Normen basieren scheinbar immer weniger auf Werten, vielmehr auf sozialer Kontrolle. Nicht die innere Kontrolle durch selbstgewählte, auf den persönlichen Vorteil bedachte Sozialisation. Sondern die äußere Kontrolle. Also diese abstoßende, von Sanktionen geprägte soziale Kontrolle. Ausgrenzung. Und die Waffenkammer ist reich munitioniert: Political Correctness und Gender Mainstreaming sind die Standard-Kanonen. Geschossen wird prophylaktisch. Stalingeorgelte, umstandslose Gedankenabtreibung. Alltag. Als Gewaltakt überhaupt nicht mehr erkennbar.

Was zunächst wie ein Gender-Problem ausschaut, weil es so weiblich ohne offenes Visier daherkommt, passiert geschlechterübergreifend. Diese Andreas-Baader-Joschka-Fischer Nachfolger, deren Originale zwar Feminismus auf der Agenda hatten, aber trotzdem gerne mal „Ihr Fotzen“ (Baader) geschimpft haben, sind heute selbst zu Fotzen geworden. Hinterfotzig.

Ist das schon der neue Begriff? „Die Hinterfotzen.“?

Wikipedia schreibt dazu:
Das Wort hinterfotzig ist gleichbedeutend mit ‚hinterhältig‘ oder ‚hinterlistig‘ Wird eine Person als hinterfotzig bezeichnet, ist damit gemeint, dass sie nicht ehrlich gegenüber anderen ist, sondern hinter deren Rücken schlecht redet, lästert und intrigiert.
Zum Teil findet der Ausdruck hinterfotzig auch Verwendung als Synonym für ‚gemein‘ oder als pauschale Beschimpfung oder Diskreditierung, möglicherweise volksetymologisch aufgrund der Assoziation zum Ausdruck Fotze, der als derbes Schimpfwort verwendet wird.
Hinterfotzig leitet sich jedoch nicht von der sexuellen Bedeutung des Wortes Fotze (‚Vulva‘, ‚Vagina‘) ab, sondern von der in Bayern und Österreich gebräuchlichen Bedeutung ‚Mund‘ beziehungsweise ‚Gesicht‘. Eine Ohrfeige, also ein Schlag ins Gesicht, wird als a Fotzn bezeichnet, eine Mundharmonika regional auch als Fotzenhobel. Der Ausdruck Fotznspangler ist darüber hinaus eine gebräuchliche Bezeichnung für einen Zahnarzt oder Kieferorthopäden.

Die Abwehr der Hinterfotzen braucht einfache und nachvollziehbare Leitsätze. Hier der Erste: „Wenn man mit zehn Leuten an einem Tisch sitzt, und wieder derjenige ist, der die zementierte Meinung der restlichen neun nicht teilt, ist es höchstwahrscheinlich, das man sich auf dem richtigen Weg befindet.“

Gesinnungspolizei und Gutmenschensoldateska treffen sich zum klitschigem Selbstgebackenen und formulieren Ihre Meinungshoheit. Der konservative Hinterfotze wählt DIE GRÜNEN. Sein gesellschaftspolitisches Profil, sein Alltag, zeigt eine von-innen-nach-außen-Bewegung.

Nicht mehr der verborgenen Sammlung, dem einen großen Meisterwerk, gemalt, geschnitzt oder in Wörtern gilt alle Leidenschaft. Sondern Facebook-gleich glaubt man auch im realen Leben seine inneren Wert allein in „likes“ und „friends“ messen und dokumentieren zu müssen. Und sie so zu äußeren Werten zu machen.

Naturgemäß sind übrigens die Reproduzierten die stärkste Fraktion im Land der Hinterfotzen. Denn Kindergärten, Elternabende und Sportvereine sind ideale Betätigungs- und Kommentierungsfelder. Das ist ihre Pinnwand. Notfalls wird die Pinnwand erweitert und kurzfristig schnell noch ein Elternstammtisch zu diesem oder jenem Thema einberufen. Oder zusätzlich zum Turnier beim Sportverein noch ein - überhaupt nicht mit der eigentlichen Sportart in Verbindung stehendes, möglichst zeitintensives – Wochenendvergnügen organisiert.

Eltern-INITIATIVE, Elternstammtisch, Elterngespräch – Kinder zu haben ist heute in vielerlei Hinsicht zum enormen Risiko geworden. Aber es entkommt keiner: Die Kindergesegneten buhlen auch bei den Kinderlosen in der Nachbarschaft. Es gibt keine Ausreden mehr. Man kann von Glück reden, wenn der sozial engagierte Eltern-Nachbar nicht auch noch freikirchlich gebrandet ist. Denn dann brechen alle Dämme. Die Nähe braucht keine Flyer mehr im Briefkasten, die man einfach ungelesen ungesehen wegschmeissen könnte. Die Hinterfotzen klingeln penetrant. Das Licht brennt ja! Muss also jemand da sein! Nun macht schon auf! Die neuesten Termine!

Die kleine Kneipe um die Ecke erlebt jetzt eine Renaissance. Den Hauptumsatz machen heute Gesprächsgruppen. Arbeitskreise. Treffen. Menschen im Versammlungsrausch. Hinterfotzen besetzen den öffentlichen Raum. Der Begriff „Privatisierungsgegner“ bekommt eine ganz neue Bedeutung. Aber am auffälligsten: Die Sache hat eine neue Qualität der Schamlosigkeit. Gespeist aus dubiosen religionsähnlichen Glaubenssätzen.
Undiskutabel. Indiskutabel. Hinterfotzig. Die Hinterfotzen.

Willkommen im Land der Hinterfotzen. Willkommen in Deutschland.

Freitag, 30. September 2011

von HEINRICH SCHMITZ - PSYCHKG – DER GANZ NORMALE WAHNSINN

Ich weiß, er hört das wieder nicht gern. Er ist halt bescheiden der gute Mann. ABER, ich bin mir meiner Sache sicher:

Heinrich Schmitz gehört zu den paar aufrechten Anwälten die wir in Deutschland noch haben.

Woher ich das wissen will? Ich kann es beweisen: Welcher andere Advokat würde sich schon die Mühe machen, einen Missstand so intensiv und wortgewandt darzulegen, ohne dabei auf ein zu erwartendes Honorar zu schielen?
Klar, sein Kollege von Schirach schreibt auch zunächst ohne Honorar. Aber eben auch ohne gesellschaftspolitische Relevanz. Letztlich sind die Bestseller von Schirachs nachgeschobene Honorarforderungen: Denn ohne seine Klienten gäbe es keine Geschichten und keine Bestseller. Und nein, er teilt es auch nicht mit den elenden Figuren seiner Romane.

Mein anwaltlicher Bestseller-Autor jedenfalls heißt HEINRICH SCHMITZ. Lest es, auch wenn es unangenehm, aufwühlend und nervig im Wortsinne werden könnte. Es schockiert. Es regt auf.

Alexander





PSYCH KG DER GANZ NORMALE WAHNSINN von RA Heinrich Schmitz

Wann haben Sie das letzte Mal über das Risiko einer Zwangseinweisung in die Psychiatrie nachgedacht ? Wie, noch nie ? Betrifft Sie nicht, Sie sind ja nicht bekloppt. Ach so.


Wenn Sie in Remscheid, Bonn oder Krefeld wohnen, sollten Sie äußerst vorsichtig sein und vielleicht einen Umzug erwägen. Ihr Risiko plötzlich zwangseingewiesen zu werden ist hier
nämlich extrem hoch. Wenn Sie dagegen im Kreis Siegen, Herford oder Olpe leben, können Sie sich entspannen; in Siegen´(14,4 Unterbringungen/ 100.000 Personen) ist das Risiko einer
zwangsweisen Unterbringung ca. 18 mal geringer als in Remscheid (271,4/100.000- alle Zahlen aus 2009 ).

Da haben Sie natürlich noch nie etwas von gehört und das interessiert Sie auch nicht. Gratulation, Sie gehören zur absoluten Mehrheit. Aber wie und wo sollten Sie auch jemals etwas von Zwangseinweisungen gehört haben, es wird ja nichts darüber berichtet. Hätten Sie gedacht, dass in Deutschland jährlich rund 200.000 Menschen zwangsweise in der Psychiatrie
untergebracht werden ? Haben Sie jemals gehört, unter welchen gesetzlichen Voraussetzungen das geschieht ? Nein ? Macht ja nichts, betrifft doch nur die anderen.


Ich wünsche Ihnen, dass das so bleiben wird und wir uns nicht in den nächsten Tagen kennen lernen. In einer geschlossenen Abteilung. Wo ich Ihnen mitteile, dass mich das Amtsgericht
zu ihrem Verfahrenspfleger bestimmt hat. Wünsche ich ihnen nicht, kann aber passieren. In Remscheid schneller als in Siegen, aber auch dort.

Wenn Sie jetzt als Düsseldorfer ( 154,3/100.000) denken , es sei ja klar das in Köln (214,3/100.000) mehr Jecke leben als in der feinen Landeshauptstadt , sollten sie sich eventuell fragen, warum es im nahegelegenen Neuss so viel weniger sind (88 / 100.000).

Alleine diese regionalen Unterschiede bei der zwangsweisen Einweisung in die geschlossene Psychiatrie geben zu denken. Nach den Ergebnissen der WHO macht etwa jeder 4. Europäer im
Laufe seines Lebens eine psychische Krankheitsperiode durch, in Deutschland sollen es etwas mehr als 30% sein . Die Verteilung von psychischen Erkrankungen oder Störungen innerhalb der Bevölkerung sollte in etwa gleichmäßig sein, jedenfalls kann niemand ernsthaft erwarten, dass es gravierende Unterschiede in der Häufigkeit in zwei unmittelbar nebeneinander liegenden Städten geben könnte.

Wenn dennoch derart erhebliche Unterschiede bei den Zwangseinweisungen vorliegen, besteht der Verdacht, dass dies mit dem Einweisungsverfahren und dessen regionaler Handhabung
zusammenhängen könnte.

Sie glauben an den Rechtsstaat ? Das muss doch alles gesetzlich geregelt sein ? Ja klar, ist es - ein Grund mehr sich zu wundern.

In allen Bundesländern gibt es in etwa gleichlautende Vorschriften für die Einweisung in die geschlossene Psychiatrie, die man "Unterbringung" – klingt netter - nennt.

Danach ist " Die Unterbringung Betroffener" ... " nur zulässig, wenn und solange durch deren krankheitsbedingtes Verhalten gegenwärtig eine erhebliche Selbstgefährdung oder eine erhebliche Gefährdung bedeutender Rechtsgüter anderer besteht, die nicht anders abgewendet werden kann. Die fehlende Bereitschaft, sich behandeln zu lassen, rechtfertigt allein keine Unterbringung."

Da es sich um eine freiheitsentziehende Maßnahme - also einen massiven Grundrechtseingriff - handelt, muss die Unterbringung von einem Richter per Beschluss angeordnet werden.

Und da fängt das erste Problem schon an. Der Richter hat Rechtswissenschaften studiert, nicht Medizin oder gar Psychiatrie. Er mag, wie jeder andere Laie auch, erkennen, ob jemand vollkommen jenseits von Gut und Böse ist, aber er kann keine psychischen Erkrankungen diagnostizieren. Das fällt häufig sogar erfahrenen Psychiatern schwer, besonders wenn es ganz, ganz schnell gehen muss. Und das muss es natürlich, weil
nicht nur der kranke, sondern auch der kerngesunde Mensch in der Regel keine Lust darauf hat, sich mit anderen für ihn unheimlichen Menschen auf einer Station einsperren zu lassen. Der Wunsch, diese umgehend zu verlassen, ist außerordentlich ausgeprägt. Was macht also der arme Richter, dem der Gesetzgeber die Entscheidung über Freiheit oder Einsperren auferlegt hat ? Er erkundigt sich zunächst telefonisch bei dem Arzt, auf dessen Station der - im doppelten Wortsinne - Betroffene auf seine Anhörung wartet.

Und da fängt das zweite Problem schon an. Im Idealfall erwischt der Richter den Arzt, der den Betroffenen aufgenommen und sich mit diesem beschäftigt hat. Der kann dann wenigstens seinen persönlichen Eindruck wiedergeben. Das kommt schon mal vor.

Genauso kann es aber passieren, dass der Stationsarzt immerhin herzerfrischend ehrlich erklärt, er habe den Betroffenen noch nie gesehen, weil dieser von der letzten Schicht aufgenommen worden wurde, er können nur auf die Akte Bezug nehmen. Das ist dann für den Richter nicht wirklich hilfreich, aber was soll er machen. Innerhalb von 48 Stunden fährt der Richter nun in die Psychiatrie um den Betroffenen anzuhören.

Wäre der Betroffene jetzt ein Beschuldigter, also jemand dem man eine Straftat vorwirft, die einen Haftbefehl begründen könnte, bekäme er selbstverständlich einen Pflicht- verteidiger. Das gehört sich so in einem Rechtsstaat. Der Pflichtverteidiger könnte ihm raten zu schweigen, er dürfte ihn auf die Anhörung vorbereiten, man könnte gemeinsam eine Taktik für Vernehmungen ausarbeiten usw. - Dummerweise ist der Betroffene aber kein Beschuldigter. Hat ja nichts verbrochen, der Arme. Trotzdem, Grundrechtseingriffe sind ja eine ernste Sache und Rechtstaat ist nun mal Rechtsstaat, also bekommt auch er einen. Nein keinen Pflichtverteidiger , ist ja kein Strafverfahren , nein, er bekommt vom Gericht einen Verfahrenspfleger als Beistand beigeordnet. Im Gesetz steht : " Das Gericht hat dem Betroffenen einen Verfahrenspfleger zu bestellen, wenn dies zur Wahrnehmung der Interessen des Betroffenen erforderlich ist. Die Bestellung ist insbesondere erforderlich, wenn von einer Anhörung des Betroffenen abgesehen werden soll."
Immerhin haben die Oberlandesgerichte mittlerweile entschieden, dass so ein Verfahrenspfleger eigentlich immer erforderlich ist. Es gibt also fast immer einen.

Den Verfahrenspfleger sucht der Richter aus. Nach welchen Kriterien entscheidet er ganz alleine.

Meistens ist das dann immerhin ein Rechtsanwalt. Wenn der Betroffene dann ganz viel Glück hat, ruft der Richter den Anwalt schon vor der Anhörung an und der Anwalt kommt dann mit zur Anhörung. So wurde das früher meistens gemacht. Immer öfter fährt der Richter jetzt aber erst mal alleine zur Anhörung. Der Betroffene sitzt dann da , der Richter kommt, ein Arzt ist dabei und dann wird angehört. Würde dem Betroffenen eine Straftat vorgeworfen, würde er jetzt belehrt, dass er gar nichts zu sagen braucht. Aber er hat ja nichts verbrochen. Er kennt die Situation auch gar nicht, er ist nervös, er will raus, er ist verzweifelt, verwirrt , sauer, aggressiv, traurig oder er steht bereits unter
Psychopharmaka. Je nach dem. Meistens redet er mit dem Richter, in der Hoffnung, dieser werde ihn nicht unterbringen, sondern freilassen. So sind die Menschen, die Hoffnung stirbt zuletzt.

Er erklärt also, dass das alles ein Irrtum sei. Dass er weder sich noch anderen Leuten etwas antun wolle. Dass er vielleicht gesagt habe, das Leben habe keinen Sinn, dass das aber ja auch nicht zu widerlegen sei und keinesfalls bedeute, dass er sich oder
andere umbringen wolle.

Der Richter hört sich das an, fragt eventuell nach. Und dann muss er entscheiden. Meist wird noch der Arzt angehört und dann kommt der Beschluss. Bis zu 6 Wochen kann man erst mal vorläufig untergebracht werden. Wenn's etwas mehr sein darf, muss ein Gutachten eingeholt werden. Der Betroffene ist nach der Anhörung meistens noch betroffener und bekommt die frohe Botschaft, er erhalte jetzt einen Verfahrenspfleger und er könne Rechtsmittel gegen den Beschluss einlegen. Solange der Beschluss nicht aufgehoben ist bleibt er auf der geschlossenen Station, es sei denn der Arzt entlässt ihn früher.

Wenn man Pech hat, findet die Anhörung und die vorläufige Unterbringung an einem Freitag statt, häufig nachmittags. Wenn der Richter dann zurück ins Gericht kommt - falls er nicht nach der Anhörung sofort ins Wochenende geht und die grüne Akte mitnimmt, sind alle Geschäftsstellen- und Schreibkräfte längst im Feierabend. Der Beschluss wird also erst frühestens Montag geschrieben, unterschrieben und dann dem Betroffenen und dem Verfahrenspfleger zugestellt. Soviel Zeit muss sein. Einige Gerichte haben immerhin die Geschäftsstellen angewiesen, den Verfahrenspfleger telefonisch zu informieren, sonst
kann es Dienstag oder auch Mittwoch werden, bis der Verfahrenspfleger überhaupt etwas davon erfährt, dass da jemand eingesperrt wurde. Es kann also sein, dass man schon mal eine Woche eingesperrt wird, bevor man etwas dagegen tun kann.

Sobald der Verfahrenspfleger von dem Verfahren Kenntnis erhält, sollte er sich auf den Weg zum Betroffenen machen. Das ist auch kein Problem, weil Anwälte ja nur darauf warten, alles
stehen und liegen zu lassen , Termine abzusagen usw. . Wenn man das Glück hat, einen aufrechten Kämpfer für die Freiheit zugeteilt zu bekommen, sollte man sich deshalb nicht wundern, wenn dieser sich erst nach der Tagesschau blicken lässt. Die Qualität des
Verfahrenspflegers ist dabei vom Zufall abhängig.

Da fängt das dritte Problem an. Während der normalen Ausbildung, also im Studium und in der Referendarzeit , hat der angehende Anwalt noch nie etwas vom PsychKG gehört. Das weiß auch der Richter,dem es bei gleicher Ausbildung nicht anders ging. Gleichwohl erwischt es häufig im Geschäftsverteilungsplan der Gerichte die jungen Richter. PsychKG-Sachen sind nicht gerade die Sachen, die irgendjemand gerne bearbeitet. Zu diesen häufig jungen und zwangsläufig unerfahrenen Richtern stoßen dann genauso häufig, junge unerfahrene Rechtsanwälte. Das kann mehrere Gründe haben. Vielleicht kennt der Richter noch einen
Kommilitonen der Rechtsanwalt geworden ist, vielleicht hat ein gerade erst zugelassener Freiberufler auch mehr Kapazitäten als ein erfahrener mit vollem Kalender, vielleicht glaubt mancher Richter auch, er tue den jungen Anwälten mit der Beiordnung etwas Gutes oder auch ein Verfahrenspfleger sei eigentlich überflüssig. Viele Anwälte lehnen es auch rundweg ab, als Verfahrenspfleger beigeordnet zu werden, weil sich mit Unterbringungs- sachen kein Geld verdienen lässt. Eigentlich verliert man sogar Geld, wenn man als Anwalt so dämlich ist, diese Tätigkeit zu übernehmen. Der Verfahrenspfleger erhält ein
Stundenhonorar von 33,50 € brutto inklusive Auslagen, versuchen sie dafür mal einen Klempner zu bekommen. Eine normale Pflichtverteidigung kostet den Staat schon deutlich mehr. Ist aber ja kein Strafverfahren.

Wie dem auch sei. Irgendwann werden Sie vielleicht schon sehen, wer Ihr Verfahrenspfleger ist.

Es sei denn, sie wären schon wieder entlassen worden, bevor er in die Klinik kommt. Auch das kommt vor. Da sind Sie Freitags für 3 Wochen zwangseingewiesen worden , weil Sie eine
erhebliche Gefahr für sich und andere darstellen , und zwei Tage später lässt der Stationsarzt Sie einfach wieder raus. Natürlich freuen Sie sich über die wiedergewonnene Freiheit. Der Beschluss wird wegen Ihrer Entlassung aufgehoben und die Sache ist für
die Justiz erledigt. Dass Ihre schnelle Entlassung stark dafür spricht, dass die vorherige Zwangseinweisung eher rechtswidrig war, kümmert Sie auch nicht weiter. Sie wollen ja nichts mehr mit dem Gericht oder der Psychiatrie zu tun haben. Deshalb verzichten Sie auch darauf den ursprünglichen Beschluss anzugreifen. Ist verständlich. Dass die grüne Akte, in der steht, dass sie eine Gefahr dargestellt haben , weiter existiert kümmert sie auch nicht. Da kommen Sie ja gar nicht drauf.


Es kann auch sein, dass Sie den Verfahrenspfleger doch noch kennen lernen und gegen den Unterbringungsbeschluss Beschwerde einlegen. Auch dann passiert es nicht gerade selten, dass Ihre Entlassung ganz zufällig an dem Tag erfolgt, an dem das Beschwerdegericht eigentlich entscheiden wollte. Auch dann sind Sie frei, freuen sich und über die Rechtmäßigkeit der Unterbringung wird wieder nicht entschieden. Wenn es ein Fehler war, Sie unterzubringen, merkt das keiner.

Nochmal, wir reden über Ihre Freiheit. Über die Freiheit von Menschen, denen keinerlei Straftat vorgeworfen wird, die aber möglicherweise krank sind.

Es geht beim PsychKG darum, kranke Menschen davor zu bewahren für sich oder andere eine erhebliche Gefahr darzustellen. Es geht um den Schutz der Öffentlichkeit und um den Schutz des Betroffenen.
Dagegen ist grundsätzlich gar nichts einzuwenden, wenn sichergestellt ist, dass die Kriterien für eine solche Maßnahme auch tatsächlich vorliegen und irgendwie überprüfbar sind.


Das scheint aber gerade nicht gewährleistet. Der Richter kann selbst nicht feststellen, ob jemand krank ist. Dazu braucht er den Arzt. Der Arzt will helfen, will behandeln, will Gutes tun. Ist ja kein Jurist. Dazu muss er den Betroffenen , der lieber nach Hause will, auf der Station behandeln. Das gesundheitliche Wohl des Patienten steht für den Arzt im Vordergrund, zu mutmaßen, es wäre auch die Auslastung seiner Station , würde von ihm als böswillige Unterstellung zurückgewiesen.

Der Richter muss entscheiden, ob dem Betroffenen sein Grundrecht auf Freiheit der Person entzogen werden muss. Eine vielleicht sinnvolle Behandlung des Betroffenen ist nicht Sinn und Zweck des Verfahrens, auch wenn der Arzt das meistens anders sieht. Der Richter hat nur erhebliche Gefahren abzuwehren, sonst nichts. Doch wie soll man nachweisen, dass von einem Menschen eine erhebliche Gefahr ausgeht. Vielleicht hat der Betroffene sich über etwas geärgert und lauthals Drohungen herumgebrüllt, die er aber niemals ernst gemeint hat, vielleicht ist er auch ein eher trauriger Mensch, der in der Anhörung kaum zu vernehmen ist und der mit weinerlicher Stimme spricht. Was bringt es, ihn zu fragen , ob er sich oder andere umbringen möchte ? Wenn er das tatsächlich vorhat, wird er es auf jeden Fall vehement bestreiten. Auf das Gequatsche von Familienmitgliedern zu hören kann auch nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Man weiss ja nicht, ob stimmt was die erzählen oder ob die einen anderen Grund haben, den Betroffenen los zu werden.

Der Richter ist also zugegebener Maßen in einer schwierigen Lage. Er soll entscheiden und kann sich absolut nicht sicher sein, die richtige Entscheidung zu treffen. Und da kommt es verständlicherweise vor, dass der Richter lieber mal die sicherere Variante wählt. Unterbringung. Lässt er den Betroffenen frei, könnte ja was passieren. Es passiert ja dauernd was, draußen, in der Freiheit. In der Psychiatrie eher nicht, und wenn, dann ist jedenfalls nicht der Richter schuld. Es gehört schon viel Mut und Entscheidungsfreude dazu, jemanden nicht unterzubringen. Und – mag der Richter sich denken – es gibt ja ein Rechtsmittel, also macht er ja nichts endgültig falsch, falls er was falsch macht.

Da die Kriterien für die Unterbringung sich nicht wie Blutalkoholwerte oder Geschwindigkeiten messen lassen, stellt die Entscheidung letztlich eine öffentlich-rechtliche Form von Hellseherei dar. Wer will schon wissen, ob von einem anderen Menschen in naher Zukunft eine Gefahr ausgeht. Da hat’s der Strafrichter schon einfacher, weil er sich mit Vergangenheit beschäftigt. Selbst wenn der Betroffenen wegen eines missglückten Suizidversuches auf die Station gekommen ist, heißt das ja nicht, dass er es gleich noch mal versuchen wird. Und nur weil jemand sich für Jesus hält, muss er ja nicht zwangsläufig versuchen über’s Wasser zu gehen und ein Nero muss nicht zwingend die Stadt anzünden.

Es ist also mehr oder weniger dem Zufall überlassen, ob Sie auf der geschlossenen bleiben oder nicht. Zufall und Rechtsstaat ? Kaum zu glauben ? Ist aber so.

Übrigens, die durchschnittliche Miete in Siegen ist etwas höher als in Remscheid, aber vielleicht ist das der Preis der Freiheit.

--
RA Heinrich Schmitz

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